Interview Serie: Marc Hirschi

Der junge Berner Radprofi spricht mit uns über die Anfänge, seinen Durchbruch letzten Sommer und die Zukunftspläne.

Tour de Suisse: «Marc, Du bist im Jahr 2019 mit nur 21 Jahren zu deiner ersten Tour de Suisse angetreten. Wann hat dich die Radsport-Faszination gepackt?»

Marc Hirschi: «Ich fuhr immer gerne Velo, auch zusammen mit meinem Vater.
Als wir dann zu ersten Mal an die Tour de Suisse ein Rennen schauen waren, wurde mir klar, dass ich selber auch Radprofi werden möchte.»
schmunzelt

TdS: «Du konntest letzten Sommer erste grosse Erfolge im Profi-Radsport feiern. Wie überraschend kam dieser Durchbruch für dich selber?»

Marc Hirschi: «Ich hatte einen guten Start in meine erste Profi-Saison (2019). Sah aber trotzdem, dass mir bei den ganz grossen Rennen noch ein erheblicher Schritt zur Weltspitze – zum Triumph – fehlte. Deshalb war ich letzten Sommer selber sehr überrascht, dass ich diesen Schritt so schnell machen konnte, um mit den Allerbesten mithalten zu können.»

TdS: «Wie erlebtest Du diesen Moment, in welchem Du bemerkt hast, dass Du mit den absolut Stärksten mithalten kannst oder sie sogar bezwingen kannst?»

MH: «Es war mental wichtig. Ich habe mir selber bewiesen, was möglich ist und dass ich auf dem richtigen Weg bin. 
Dieser mentale Aspekt macht während dem Rennen einen grossen Unterschied – wenn Du an dich glaubst und auch dein Team dich voll unterstützt.»

TdS: «Es fiel letzten Sommer an der Tour de France auch auf, wie gut Du über längere Anstiege und Berge gekommen bist. Ist es für dich längerfristig ein Ziel, auch auf den Gesamtsieg von einwöchigen Etappenrennen wie der Tour de Suisse zu fahren?»

MH: «Es ist in meinem Hinterkopf – aber der Hauptfokus liegt zur Zeit anderweitig. Ich denke, um auf das Gesamtklassement zu fahren, brauche ich noch einige Jahre. Zudem muss ich abwarten und sehen, in welche Richtung ich mich als Fahrer entwickle. Ich bin jung und diese Entwicklung kann ich auch nicht vollkommen selber beeinflussen.»

TdS: «Die berühmt / berüchtigten Klassiker-ähnlichen Etappen in der ersten Wochen-Hälfte der Tour de Suisse kommen deinem Fahrer-Typ entgegen, oder?»

MH: «Absolut. Die typischen Tour de Suisse Etappen, welche selektionieren und nur eine kleine Gruppe im Ziel den Sieg ausmacht, liegen mir generell.»

TdS: «Was bedeutet es für dich, nach deinen Erfolgen diesen Sommer wieder am Heimrennen anzutreten?»

MH: «Egal was meine Saisonziele sein werden – die Tour de Suisse wird immer ein Highlight sein. Auch dieses Jahr freue ich mich darauf!»

TdS:«Marc, herzlichen Dank und dir alles Gute beim erreichen deiner Ziele!

Photo: Jan Mühlethaler