Innerhalb des BMC Racing Teams wechselte das Leadertrikot von Stefan Küng zu Richie Porte.
Bei der ersten Bergankunft der Rundfahrt in Leukerbad hielt Küng sehr lange sehr gut. Dann musste der Thurgauer rund 4 km vor dem Ziel abreissen lassen. Küng, mit der Startnummer 13 auf dem Rücken, war im Aufstieg von Montana vom Pech ereilt worden. Ein anderer Fahrer hatte sein Hinterrad touchiert, ein Wechsel wurde nötig. Küng musste sich alleine zurück ins Feld kämpfen. Diese Kräfte fehlten dem Schweizer möglicherweise im Schlussaufstieg. Im Ziel resultierte für Küng ein zeitliches Defizit von 3:23 Minuten.
Küng befand sich hinauf nach Leukerbad eine Weile am Hinterrad von Richie Porte. Der Australier: „Er sagte mir, dass er auch schon bessere Beine gehabt habe.“ Porte, der seine erste Tour de Suisse hinter sich bringt, zeigte sich hoch erfreut darüber, dass er das Maillot jaune übernehmen konnte: „Das ist eine schöne Auszeichnung für mich. Es handelt sich um eine anerkannte Rundfahrt, und letztlich fahre ich für ein Schweizer Team.“ Wäre es angesichts des schweren Schlussprogramm nicht besser gewesen, das Leadertrikot zu einem späteren Zeitpunkt zu übernehmen? Porte: „Nein, das ändert wenig. Fahren müssen wir ja so oder so…!“ Und dann gibt es noch ein weiteres Maillot jaune, das Porte erobern möchte – jenes der Tour de France im Juli.
Auf den letzten Kilometern, die durch den Gegenwind noch härter wurde, war Mikel Landa (MOV/ESP) der grosse Pechvogel, der nach einem Solovorstoss nur 200 m vor dem Ziel eingeholt wurde. „Nach dem Angriff von Landa glaubte ich einige Momente lang, dass es uns nicht mehr reichen würde“, bekannte Diego Ulissi (UAE/ITA) nach dem 30. Profisieg seiner Laufbahn. Der Italiener freute sich auch aus einem anderen Grund über seinen Spurterfolg in Leukerbad: „Ich wohne seit fünf Jahren in Lugano, und zudem geniesst die Tour de Suisse international einen grossen Stellenwert.“ Innerhalb seines Teams Emirates ist Ulissi auch für das Gesamtklassement gesetzt: „Mit einigem Glück schaffe ich es unter die ersten zehn Fahrer. Um den Gesamtsieg kann ich nicht fahren. Da gibt es Gegner, die in den Steigungen und in den Zeitfahren schneller sind.“Detail