Die Schweizer Armee sorgt für eine sichere Durchfahrt des Tour-Trosses

Die Angehörigen des Verkehrs- und Transportbataillon 1 der Logistikbrigade sichern jeweils vor der Durchfahrt des Fahrerfeldes Strassen und Zufahrtswege ab, regeln bei Bedarf den Verkehr und richten Umleitungen ein.

100 Wehrmänner- und frauen stehen täglich an der Etappenstrecke im Einsatz. Weitere 40 Soldaten sind für die Logistik und den Transport der Truppe zuständig und unterstützen die Soldaten in den verschiedenen Kasernen und Kantinen. «Wir betreiben jedes Jahr einen nicht zu unterschätzenden Aufwand.» Als Kommandant des Verkehrs- und Transportbataillons 1 kennt Oberstleutnant im Generalstab Bernhard Horn mit seinen 900 Milizsoldaten die meisten Schweizer Grossanlässe. Denn ohne die Schweizer Armee wären alle diese grossen Schweizer Veranstaltungen praktisch nicht umsetzbar. «Wir unterstützten im vergangenen Februar bereits die Ski-WM in St. Moritz», erklärt der Kommandant. «Zudem gehörte im vergangenen Jahr auch die Verkehrssicherung am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Estavayer zu unseren Aufgaben.»

Das Bataillon setzt sich zu einem grossen Teil aus sogenannten Verkehrs-Soldaten zusammen. Die speziell in Verkehrsführung und – regelung ausgebildeten Wehrmänner absolvieren an der Tour de Suisse ihren Wiederholungskurs (WK). Dabei werden lange trainierte Automatismen aufgefrischt. «Im Ereignisfall oder bei einer Katastrophe muss das Bataillon innert 24-96 Stunden einsatzfähig sein. Darum üben wir den Prozess der Mobilmachung mit unseren Kompanien immer wieder», erklärt Oberstlt i Gst Horn. Neben den Verkehrs-Soldaten werden rund 15 sogenannte Durchdiener der LogistikBereitschaftskompanie eingesetzt. Manchmal ist auch ein Soldat aus einer anderen Truppengattung dabei, der seinen WK-Termin verschoben hat.

Die Eingesetzten unterstützen vor allem den Einsatz der Streckensicherung, die Tour-Polizei und den Sicherheitsdienst. Sie sichern Fussgängerübergänge, Kreuzungen und andere gefährliche Stellen. Pius Müller, der bei der Tour de Suisse für die Streckensicherung zuständig ist, unterteilt die Etappe stets in viele einzelne Streckenabschnitte und klärt die Gruppeneinteilung mit den Offizieren. «Es ist ein Vorteil, dass wir für diese heikle Aufgabe geschulte Verkehrs-Soldaten einsetzen können.» Ist der Tour-Tross vorübergezogen, schwingen sich die Soldaten auf ihre Militär-Motorräder oder fahren per Transporter über eine Alternativroute zu ihrem nächsten Einsatzort. «Unsere Männer fahren nie auf Höhe des Rennens oder gar an den Rennfahrern vorbei», betont der Kommandant.

Für die meisten seiner Soldaten sei die Tour de Suisse ein tolles Erlebnis. «Die Landesrundfahrt ist von internationalem Interesse.» Das sei auch bei den Dienstpflichtigen ein Thema. «Manche freuen sich, mal einen Radprofi von nahem zu sehen.» Das positive Erlebnis überwiegt. Aber auch für die Armeeangehörigen war die verregnete Tour de Suisse des vergangenen Jahres eine Herausforderung. Das durchnässte Material wurde über Nacht in der Kaserne nicht mehr trocken. «Wir konnten immerhin ab und zu mit einem Materialaustausch aushelfen», erklärt der Kommandant. Apropos Kaserne: In Bezug auf ihre Unterbringung bestreiten die WK-Soldaten ihre militärinterne Tour de Suisse. Nach der Kaserne Eschenbach/LU zum Startwochenende beziehen sie ihre Unterkünfte zuerst in der Kaserne Fribourg, ziehen weiter in die Kaserne Sion, dann Monte Ceneri, übernachten im Engadin im Truppenlager S-chanf und zuletzt in der Kaserne Bülach.

Info-Stand der Armee im TdS Village

Parallel zur Arbeit des Verkehrs- und Logistikbataillons informieren Lernende und Berufsbildner der Armee während der Landesrundfahrt jeweils im TdS Village über verschiedenste Armeeberufe. «Vor allem junge Schulabgänger möchten wir über das attraktive Angebot an Lehrberufen informieren», freut sich Oberstlt i Gst Horn. Er will bei seinen Truppenbesuchen stets auch einen Abstecher ins TdS Village machen, um mit möglichst vielen an der Armee Interessierten zu plaudern.