Winterportrait 1/4 – Michael Albasini

Der mehrfache Tour de Suisse Etappengewinner und Frühjahresklassiker-Spezialist Michael Albasini verrät uns diesen Monat, wie er im Winter trainiert und seinen Trick gegen kalte Füsse.

Tour de Suisse: Was hast Du nach deinem letzten Rennen gemacht? Gibt es überhaupt im heutigen Rennsport noch so etwas wie eine Off-Season?

Michael Albasini: Die Off-Season hat sich bei mir stark in den Oktober verschoben. Die Lombardei-Rundfahrt ist nun schon seit ein paar Jahren mein letztes Rennen im Kalender. Das passt super auf den Herbstferienanfang meiner Kinder. Gleich am nächsten Tag bin ich mit meiner ganzen Familie nach Mallorca geflogen. Wir hatten dort eine Finca gemietet.

Dafür trage ich mir den 1. November immer als offiziellen Trainingsstart ein.
Dieses Jahr habe ich bis dahin mein Velo nicht einmal angerührt.

TdS: Wie trainierst Du durch die nass/kalten Wintermonate?

M.A.: Solange es trocken ist, fahre ich ganz normal auf der Straße. Bei Nässe oder Schnee steige ich auf das Quervelo um. So komme ich jeweils gut durch bis Weihnachten. Dann geht es sowieso los mit den Teamcamps irgendwo an der Wärme.

TdS: Fällt es dir schwer, dich im Winter für längere Fahrten draussen zu motivieren? Oder weichst Du auf die Rolle aus?

M.A.: Nein überhaupt nicht. Die Rolle benutze ich praktisch nie, schon gar nicht für lange Trainings.
Ab und an weiche ich für zwei Training ins Tessin aus.

TdS: Hast Du über all die Jahre einen besonderen Trick gegen eiskalte Füsse entwickelt?

M.A.: Ignorieren!

TdS: Deine Team-Kollegen sind ja über die halbe Welt verstreut zu Hause – mit wem trainierst Du durch den Winter?

M.A.: Früher war ich meist täglich mit Ralph Näf unterwegs, aber seit er Teammanager ist, bin ich meist alleine unterwegs. Aber ich habe auf WhatsApp die Gruppe ‘Trainingsgruppe Ost’. Da sind Küng, Schelling und Neff dabei. Ab und zu schaffen wir es tatsächlich, zusammen zu trainieren.

TdS: Fussballer müssen sich nach den Weihnachtsferien vom Team-Arzt wägen lassen – wie sieht es bei dir aus? Läufst Du Gefahr über die Feiertage etwas zum Kampfgewicht zu zulegen?

M.A.: Das Training so wie das Gewichtsmanagement liegen in meiner eigenen Verantwortung. Da kontrolliert niemand. Ich schätze diese Freiheit und kann mich darum Weihnachten gut zurückhalten.

TdS: Was ist dein erstes Saisonziel 2018 auf welches Du hinarbeitest?

M.A.: Ich will bei den Ardennenklassikern in Topform sein.

TdS: Besten Dank und wir wünschen viel Glück!