Zum Auftakt der 81. Tour de Suisse resultierte im Zeitfahren von Cham durch Rohan Dennis (AUS) und Stefan Küng (SUI) ein Doppelsieg. Dennis legte die 6 km der Prüfung gegen die Uhr mit einem Stundenmittel von 56,16 km/ zurück.
„Schade. Ich hätte gerne gewonnen, denn im Profisport zählt nur der Sieg. Nach 4 km liess ich etwas nach und vermochte die ganz grossen Gänge nicht mehr zu treten“, meinte Küng, der erstmals an der Schweizer Landesrundfahrt startete und der trotzdem den hohen Erwartungen gerecht wurde. „Aber ich muss akzeptieren, dass Rohan schneller war als ich.“
Im Gegensatz zu Küng, der bei seiner Sportgruppe als Teilnehmer der Tour de France vorgesehen ist, steht Rohan Dennis für die ‚grande boucle‘ lediglich auf der Reserveliste. Der Australier hatte sich viel für den Giro d’Italia vorgenommen, war nach einem Sturz in der 3. Etappe aber zur Aufgabe gezwungen. Dass er nach der Rekonvaleszenz schon wieder so gut in Form war, überraschte sogar Dennis: „Ich hatte nicht unbedingt mit einem Sieg in Cham gerechnet, und schon gar nicht mit acht Sekunden Vorsprung. Bei einer Prognose hätte ich eher auf Küng getippt.“
Dennis hatte vor zwei Jahren den Auftakt zur Tour de France in Utrecht (NED) für sich entschieden, damals ebenfalls mit einem Rekordstundenmittel. Als ‚Wundermann‘ will sich der frühere Stundenweltrekordler trotzdem nicht verstanden wissen: „Ich fahre einfach so schnell wie möglich. Das ist schliesslich mein Job.“ Der Australier war von seiner Sportgruppe erst kurzfristig für die Tour de Suisse aufgeboten worden und wird in den kommenden Etappen eher in der Rolle des Helfers für Damiano Caruso (ITA) zu finden sein.
Hinter dem Duo Dennis/Küng blieben die Abstände gering. Der Giro-Sieger Tom Dumoulin (NED/SUN, 5. des Zeitfahrens mit 9 Sekunden Rückstand) bekannte, der er in dieser Tour de Suisse auf den Gesamtsieg fahre. Und der Strassenweltmeister Peter Sagan (SVK/BOH, 17. Mit 16 Sekunden Rückstand) wird wohl am Ende der Flachetappen in den Spitzenpositionen anzutreffen sein. Bleibt noch anzumerken, dass Martin Elmiger (SUI/BMC) bei seiner 16. TdS-Teilnahme mit dem 10. Platz ein bemerkenswertes Resultat gelang.