Wetter der heutigen Etappe
Einschätzung von Fabian Lienhard
«Der Anfang dieser Etappe ist nicht speziell, dafür hat es das Finale in sich. Der Anstieg aufs Ghöch im Zürcher Oberland ist noch nicht allzu schwierig, denn von da weg sind es etwa 60 Kilometer bis ins Ziel. Aber danach folgen der Ricken und die letzten zwei richtig steilen Hindernisse – das wird schwierig. Die reinen Sprinter können da den Anschluss nicht halten, die Puncher und Classique-Jäger werden sich zerreissen und die Fahrer mit Ambitionen im Gesamtklassement sind darauf bedacht, keine Zeit zu verlieren – das wird ein nervöses Finale. Es ist eine Etappe, in der Fahrer wie Peter Sagan oder Sonny Colbrelli zu den heissesten Anwärtern zählen. Es ist aber auch für mich ein interessanter Tag, wenn ich mich über die Anstiege retten kann. Vielversprechend kann zudem eine Spitzengruppe sein. Wenn man mit eine Reserve von ein paar Minuten zum Ghöch kommt, wird es für das Feld schwierig, diese Lücke zuzufahren. Es ist eine der spannendsten Etappen dieser Tour de Suisse und für mich auch speziell, weil ich auf diesen Strassen ab und zu trainiere. Zudem führt sie durch den Kanton Zürich und da werden wohl auch Kollegen von mir irgendwo am Strassenrand stehen. Das gibt dann den Extra-Kick.»
Michael Albasini über Fabian Lienhard:
«Ich würde mich freuen, wenn er von seinem Team die nötigen Freiheiten erhält, um sich an der Tour de Suisse erneut entfalten zu können. Wie bei der letzten Ausgabe 2019. ‹Lieni› lieferte – damals noch im Nationalteam – tolle Leistungen ab und sprintete in gleich drei Etappen in die Top 10. Danach erhielt er einen Vertrag bei Groupama-FDJ. ‹Lieni› ist ein super Radrennfahrer und ein echter Teamplayer. Fahrer wie ihn hat jeder gern in der Mannschaft. Seine Stärke, die Loyalität, kann aber auch eine Schwäche sein. Er ist manchmal zu sehr um das Wohl der andern bemüht und am Ende zu wenig auf sich bezogen, zu wenig egoistisch. Mit Loyalität allein lässt sich leider kein Rennen gewinnen.»
Text Lienhard: IMS SportsMedia AG, Andy Maschek
Text Albasini: IMS SportsMedia AG, Mac Huber
Foto: Nicolas Götz/Groupama-FDJ
