«Für solche Tage arbeitet man das ganze Jahr»

Andreas Leknessund vollendete eine Flucht auf grandiose Weise und feierte in Aesch einen Solo-Sieg. Durch seine Attacke geriet auch das gelbe Trikot von Stephen Williams in Gefahr. Das Feld liess der Fluchtgruppe nämlich lange viel Freiheiten.

Andreas Leknessund heisst der strahlende Solo-Sieger von Aesch. Noch weit vor der Ziellinie feierte der Norweger ausgelassen seinen grössten Erfolg. «Genau für solche Tage trainiert man die ganze Zeit. Dass es heute aufgegangen ist, ist wunderschön. Ich war mir aber nie sicher, ob wir durchkommen. Viele Fahrer konnten die Pace auf den letzten Kilometern nicht aufrecht halten. Deshalb musste ich attackieren». Durch seinen Angriff geriet das gelbe Trikot von Stephen Williams in Gefahr. Der Norweger lag vor der Etappe im Gesamtklassement nur 61 Sekunden zurück. «Ich bin sehr froh, dass die anderen Teams nachgeführt haben. Ohne diesen Service wäre ich mein Trikot vermutlich los. Ich freue mich, einen weiteren Tag darin zu fahren», so Williams.

Fotos: Buchli Fotografie/Sam Buchli.

Andreas Leknessund vollendet die lange Flucht alleine

Das Rennen startete schnell und hektisch. Es dauerte fast dreissig Kilometer, bis sich eine Fluchtgruppe formieren konnte. Gleich fünf Schweizer fanden dort Unterschlupf: Michael Schär, Matteo Badilatti, Joel Suter, Claudio Imhof und Simon Vitzthum. Das Feld führte nicht konsequent nach, sodass der Abstand zur Spitze 50 Kilometer vor dem Ziel über sechs Minuten betrug. Diese Chance nutzte der Norweger Andreas Leknessund (Team DSM). Er attackierte seine Fluchtkollegen im letzten Bergpreis zum Challpass und rettete 38 Sekunden auf das Feld ins Ziel. Seine restlichen Fluchtkollegen, darunter alle Schweizer, wurden vom Peloton geschluckt.

Ausblick auf die nächste Etappe

Die Tour de Suisse startet im Zielort Aesch zur dritten Etappe, welche nach einer gebirgigen Schleife durch den Clos-du-Doubs und den ganzen Kanton Jura in Grenchen endet. Zum ersten Mal stellt sich den Fahrern ein Bergpreis der ersten Kategorie in den Weg. Die 5,5 Kilometer lange und im Schnitt 8,3 Prozent steile Côte au Bouvier im Jura befindet sich jedoch fast 100 Kilometer vom Zielstrich entfernt. Anschliessend geht es wellig nach Grenchen.