Die Initiative vom 4. März über die Abschaffung der Gebühren für Radio und Fernsehen in der Schweiz, gefährdet nicht nur die Berichterstattung über den Radsport im allgemeinen, sondern auch das Überleben der Tour de Suisse.
Die SRG deckt mit ihren Radio- und Fernsehprogrammen die grosse Sportvielfalt der Schweiz ab. Sie trägt zur Verankerung des Sports in der Gesellschaft bei und bietet auch Sportarten mit wenig Medienpräsenz eine Plattform. Die Gebührenfinanzierung macht dieses Angebot im frei verfügbaren Fernsehen europaweit einzigartig. Eine derartige Vielfalt über alle Landesteile und in vier Sprachen wäre für private Anbieter nicht rentabel. Eine Konsequenz der Annahme der No-Billag-Initiative wäre ein teures Bezahlangebot, wie man es aus vielen anderen Ländern kennt – reduziert auf die populärsten Sportarten, die gewinnbringend kommerzialisiert werden können.
Mit der Tour de Suisse produziert die SRG die Übertragung des wichtigsten Radsportanlasses in der Schweiz. Zudem ist die Tour de Suisse die grösste jährlich wiederkehrende Liveproduktion von SRF. Während neun Tagen stehen über 70 Personen, zehn Kameras, 4 Motorräder, zwei Helikopter und ein Flugzeug im Einsatz, um attraktive Bilder zu produzieren. Mehr als 1500 Kilometer werden dabei zurückgelegt und die Infrastruktur wird täglich neu auf- und abgebaut. In der Schweiz berichten RSI, RTR, RTS und SRF in allen vier Landessprachen über die Tour de Suisse. Die Bilder werden von Fernsehstationen in der ganzen Welt verwendet. Da sich weniger als 10 Prozent der Vollkosten durch kommerzielle Einnahmen refinanzieren lassen, trägt die Tour de Suisse schon heute rund 50% der Produktionskosten selber. Kein privater Anbieter wäre bereit die andere Hälfte der sehr hohen Produktionskosten zu tragen.
Keine TV-Präsenz würde nicht nur weniger Verbreitung und Beachtung bedeuten, sondern damit direkt verknüpft einen Einbruch der Einnahmen durch Werbung und Sponsoring. Ohne die Direktübertragung und die damit verbundene Relevanz in der breiten Bevölkerung wäre es für die Organisatoren zudem viel schwieriger, die erforderlichen Routenbewilligungen für ein solches Rennen zu erhalten. Ein Ja zu NoBillag würde somit indirekt auch die Durchführung der Tour de Suisse verunmöglichen.
Dabei kann der positiven Bedeutung eines internationalen Sportanlasses wie der Tour de Suisse gar nicht genug hervorgehoben werden; grosse Sportereignisse wie die Tour de Suisse wecken Emotionen, stiften Identität und verbinden über einzelne Landesteile hinaus. Mit der Tour de Suisse erkundet der Zuschauer die Vielfalt unseres Landes, unserer Sprachregionen und Landschaften. Über die internationale Direktübertragung der Tour de Suisse in rund 100 Länder wird zudem ein Postkartenbild der Schweiz in die ganze Welt hinaus getragen.
Die SRG bietet dem Radsport mit wenig Medienpräsenz eine wichtige Plattform. Der Schweizer Sport braucht ein starkes, durch öffentliche Mittel unterstütztes Radio und Fernsehen. Ein Nein zur No-Billag-Initiative ist ein Ja für den Schweizer Sport.