Perfekter Auftakt zur Tour de Suisse der Frauen

Unter den Augen der nationalen Verteidigungsministerin Viola Amherd gelang ein perfekter Auftakt der Tour de Suisse der Frauen. Die Schweizer Strassenmeisterin Elise Chabbey schlug nach den 114,3 km der 1. Etappe in Frauenfeld Elizabeth Deignan (GBR) knapp im Spurt und konnte sich ins Leadertrikot einkleiden lassen.

„Ich bin nicht die endschnellste Fahrerin. Deshalb lag es mir daran, in unserer Fluchtgruppe eine Vorentscheidung zu erzwingen“, hielt Chabbey zu ihrem Angriff 16 km vor Schluss fest, der zur Aufteilung der fünf Fahrerinnen starken Spitzengruppe fest. Der Angriff der Westschweizerin war auch deshalb clever, weil unter den Verfolgerinnen ihre Teamkollegin Mikayla Harvey (NZL) verständlicherweise keinerlei Interesse bekundete, die Lücke zur Spitze zuzufahren.

„Ich mag die Siege nicht gegeneinander abwägen. Der Meistertitel hatte seine Geschichte, und auch dieser Etappenerfolg hat seine Geschichte“, meinte Chabbey, die sich guten Mutes zeigte, am Sonntag in der Flachetappe den Gesamtsieg sicherstellen zu können: „Wir haben in unserem Team spurtschnelle Fahrerinnen, die den Gegnerinnen die Bonussekunden wegschnappen können.“

Die spektakuläre 1. Etappe wurde von den Schweizerinnen geprägt, von denen die in einer Equipe zusammengefassten Mountainbikerinnen einen sehr starken Eindruck hinterliessen. Jolanda Neff die MTB-Weltmeisterin von 2017, gehörte lange Zeit der Spitzengruppe an: „Ich war ein bisschen eingeklemmt, als Elise angriff. Deshalb konnte ich nicht sofort reagieren. Ich hatte zuvor mein letzten Strassenrennen im Jahre 2019 bestritten, und es war ganz interessant, wieder einmal im Feld um gute Positionen fahren zu müssen.“

Als dritte Schweizerin war Marlen Reusser in der Vorentscheidung dabei – sie, die an den Olympischen Sommerspielen in Tokio das Zeitfahren wie auch das Strassenrennen bestreiten wird. „Ich verstehe mich gut mit Elise Chabbey, und ich beobachtete ihrer Angriff mit einem Augenzwinkern. Es freut mich ausserordentlich, dass ihr dieser Erfolg gelang.”

Marlen Reusser wird am Sonntag sowohl die 2. Etappe bestreiten wie auch später die 8,8 km der Tour de Suisse Challenge mit ihrer Zeitfahren-Maschine zurücklegen.