Und zweitens kommt es anders, als man erstens denkt…
Zum Auftakt der 83. Tour de Suisse war Stefan Küng im Einzelzeitfahren von Langnau im Emmental nach 4,9 km der Schnellste. Im Ziel sah es dann allerdings anders aus. Der Thurgauer blieb klar geschlagen und musste am Schluss sogar froh sein, dass er es als 9. Noch unter die Top Ten schaffte. Er habe sein Tempo nicht durchziehen können, meinte der sichtlich enttäuschte Küng.
Den umgekehrten Weg beschritt Rohan Dennis. Der Australier mit dem Trikot des Zeitfahren-Weltmeisters auf dem Rücken, lag bei der Zwischenzeit beachtliche fünf Sekunden zurück. Doch auf dem Rückweg vom Wendepunkt schlug Dennis ein derart hohes Tempo an, dass er im Ziel sogar um wenige Sekundenbruchteile vor Maciej Bodnar (Pol) lag. Dennis hatte schon vor zwei Jahren das erste Leadertrikot der Tour de Suisse getragen. In Cham hatte er damals Stefan Küng um 8 Sekunden hinter sich gelassen. In Langnau im Emmental wurde Dennis von Fabian Cancellara ins Leadertrikot eingekleidet.
Vor der Tour de Suisse hatte Dennis in der Kalifornien-Rundfahrt, die am 18. Mai zu Ende ging, seinen letzten Renneinsatz. Es folgten Tests im Windtunnel sowie ein Form-Neuaufbau in Andorra und in Gerona (ESP). „Ich bin froh, dass die Zeit ohne Sieg endlich ein Ende hat. Und wie vor zwei Jahren werde ich das Leadertrikot kaum länger als einen Tag tragen. Die Zeitgutschriften in der 2. Etappe werden zugunsten meines Landsmannes Michael Matthews sprechen“, meinte Rohan Dennis.