Erster Ostafrikanischer Sieg an der Tour de Suisse

Der Eritreer Biniam Girmay (Intermarché – Circus – Wanty) gewinnt die zweite Etappe der Tour de Suisse mit Zielort in Nottwil am Sempachersee. Der 23-jährige verwies im Massensprint des geschlossenen Feldes Arnaud Demare und Wout van Aert auf die übrigen Podestplätze. Stefan Küng verteidigt erfolgreich das Leadertrikot.

Fast mühelos löste sich Biniam Girmay rund 150 Meter vor dem Ziel aus dem Windschatten von Wout van Aert, der den Sprint der 2. Etappe zu früh angezogen hatte. «Ich bin ehrlich überrascht über meinen Sieg», gab Girmay im Siegerinterview zu Protokoll. «Wir haben viel gearbeitet und dass ich gewinnen konnte, freut mich ausserordentlich. Aber damit gerechnet habe ich nicht». Fürs Feiern sei es aber noch zu früh, da die Tour de Suisse noch die ganze Woche dauere und es gegen Ende noch interessante Etappen gebe, so Girmay. Im Gesamtklassement gab es keine Veränderungen. Trotz eines Massensturzes in der letzten Rennstunde kam das Peleton geschlossen ins Ziel. Somit trägt Stefan Küng das goldene Leadertrikot mindestens einen weiteren Tag.

Michael Schär in der Spitzengruppe

Kurz nach 13 Uhr setzte sich das Feld in Beromünster in Bewegung. Die Etappe führte über wellige 174 Kilometer rund um den Sempachersee. Die engen und verwinkelten Strassen erhöhten den Schwierigkeitsgrad. Dazu kamen windige Bedingungen. Schon kurz nach dem Start rissen zwei Fahrer aus. Mit Michael Schär (AG2R Citroen Team) war auch der Lokalmatador mit dabei, der zum letzten Mal die Tour de Suisse bestreitet und durch dessen Heimatort Geuensee die Etappe zur Mitte der Distanz führte. Begleitet wurde er von Nickolas Zukowsky (Q36.5 Pro Cycling Team). Eine Chance auf den Tagessieg hatten die beiden Flüchtenden jedoch nie. Der Vorsprung betrug nie mehr als 4:30 Minuten. Bei der letzten Bergwertung rund 20 Kilometer vor dem Ziel wurden die beiden eingeholt.

Erste Bergankunft am Dienstag

Die Tour de Suisse bewegt sich nun in die Westschweiz und startet am Dienstag im Freiburgischen Tafers. Nach flachem Start dürfen sich die Bergfahrer ein erstes Mal in Szene setzen. Der Col des Mosses bietet das Sprungbrett für den Schlussaufstieg nach Villars-sur-Ollon. Der Waadtländer Skiort ist zum ersten Mal Etappenort der Tour de Suisse. Bei der Tour de Romandie wird das Bergdorf jedoch regelmässig angefahren und ist im Radsport deshalb eine bekannte Adresse.