Skjelmose gewinnt erstes Kräftemessen der Bergfahrer

Der junge Däne Mattias Skjelmose (Trek-Segafredo) gewinnt die erste Bergetappe der Tour de Suisse von Tafers nach Villars-sur-Ollons. Mit einem kernigen Antritt 500 Meter vor dem Ziel entledigt er sich seinem letzten Begleiter und gewinnt solo im waadtländischen Kurort. Mit dem Sieg übernimmt Skjelmose auch das goldene Trikot als Leader der Gesamtwertung von Stefan Küng, der über drei Minuten verlor.

Skjelmose gab sich beim Siegerinterview sehr glücklich über seinen Sieg: «Eine Etappe bei der Tour de Suisse – und dann noch eine Bergetappe – zu gewinnen, ist ein grosser Sieg. Ich war mir zuerst nicht sicher, wie die Etappe ausgehen würde und wie meine Beine reagieren, als Remco (Evenepoel) und Felix (Gall) antraten. Aber beide waren offenbar am Limit und deshalb habe ich meine Chance genutzt». Der Sieg des Dänen darf als Überraschung gewertet werden. Vor seinem Etappensieg an der Tour de Suisse war der 23-jährige nur einem Kennerpublikum bekannt. Allerdings ist sein Palmarès bereits bemerkenswert. Im vergangenen Jahr gewann er die Luxemburg-Rundfahrt und beendete diesen Frühling mehrere Klassiker in den Top-10, darunter die Flèche Wallone (2.Platz), das Amstel Gold Race (8. Platz) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (9.Platz).

Evenepoel zu früh im Wind

Gleich nach dem Start rissen vier Fahrer aus dem Feld aus. Mit dabei war auch der führende in der Bergwertung, der Kanadier Nickolas Zukowsky, der das Trikot durch die Flucht erfolgreich verteidigen konnte. Allerdings wurden die Fahrer noch vor dem Schlussaufstieg nach Villars-sur-Ollon eingeholt. Rund 6 Kilometer vor dem Ziel eröffnete Remco Evenepoel (Soudal – QuickStep) das Finale und löste sich mit Mattias Skjelmose und Felix Gall (AG2R Citroen Team) aus dem Feld. Allerdings konnte Evenepoel seine Pace nicht durchhalten und wurde kurz vor dem Ziel distanziert. Skjelmose nutze die Schwäche des amtierenden Vuelta-Siegers und siegte deutlich vor Gall. Bester Schweizer wurde mit 1:09 Minuten Rückstand Gino Mäder als 19. Damit ist er auch bester Schweizer im Gesamtklassement.

Nächste Bergankunft am Dienstag

Morgen Mittwoch steht für das Fahrerfeld die zweite Bergetappe der Tour de Suisse an. Gleich nach dem Start führt die Strecke 70 Kilometer flach das Rohnetal hinauf, ehe es hinauf nach Crans Montana und anschliessend in den Zielort Leukerbad geht. Wiederum ist die Etappe eher kurz gehalten (152.5km), weist aber fast 3000 Höhenmeter auf. Das letzte Mal war Leukerbad vor zwei Jahren Zielort der Tour de Suisse. Richard Carapaz legte dort mit einem Etappensieg den Grundstein für den Gesamtsieg.